Blick über das Zeulenrodaer Meer auf das Bio-Seehotel und die Seestern-Panoramabühne (Bild: Bio-Seehotel Zeulenroda)
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Über das Zeulenrodaer Meer

Seit dem 01.09.2012 wird die liebevoll von den Bürgern „Zeulenrodaer Meer“ genannte Talsperrenregion wieder zu einem Tourismusstandort entwickelt. Zum Zeulenrodaer Meer gehören die Weidatalsperre (naturbelassener Bereich) und die Talsperre Zeulenroda (aktive touristische Entwicklung). Beide werden durch den "Talsperrenweg Zeulenroda" - einem "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" - miteinander verbunden. In den nächsten Jahren entwickeln wir hier ein Urlaubsparadies für den sanften und nachhaltigen Tourismus. Die Barrierefreiheit fast aller Angebote ist für uns oberstes Gebot.

 

Die Talsperre Zeulenroda
 

Die Talsperre Zeulenroda wurde von 1968 bis 1975 gebaut und wird umgangssprachlich auch Zeulenrodaer Meer genannt. Sie wird von der Thüringer Fernwasserversorgung betrieben. Die 1977 eingeweihte Talsperre Zeulenroda gehört zu einem im Verbund gesteuerten Talsperrensystem, welches die Trinkwasserversorgung für 260.000 Haushalte in Mitteldeutschland sicherte. Das System umfasst vier Talsperren mit zwei Vorsperren in drei Flusseinzugsgebieten, an der Weida die Talsperren Weida und Zeulenroda, im Einzugsgebiet der Wisenta die Talsperre Lössau, die mit der Weida durch einen Überleitungsstollen verbunden ist, und die Talsperre Hohenleuben, die der Niedrigwasser-aufhöhung im Unterlauf der Weida (Einzugsgebiet der Leuba) dient. Am 1. September 2012 wurde die Trinkwasserschutzzonenverordnung aufgehoben. Die Talsperre Zeulenroda dient seither im Verbund mit der Weidatalsperre nur noch als Reservoir für den Hochwasserschutz, zur Niedrigwasseraufhöhung der Weißen Elster und zur touristischen Nutzung.

 

Das alte Alaunwerk vor dem Brückenbau

Das alte Alaunwerk vor dem Bau der Talsperre Zeulenroda

 

Beim Bau der 362 Meter langen Brücke über den Stausee zum Ortsteil Quingenberg kamen am 13. August 1973 bei einem Brückeneinsturz vier Bauarbeiter ums Leben, fünf wurden schwer verletzt. Die Arbeiten (erstmals eine Brücke im freien Vorbau) fanden unter Termindruck und unter dem Zwang zur Stahleinsparung statt. Da das Unglück am Jahrestag des Mauerbaus stattfand, wurde zunächst Sabotage vermutet. Der Chefingenieur und zwei Mitarbeiter wurden im Mai 1974 vom Bezirksgericht Gera zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, dann jedoch vom Obersten Gericht der DDR freigesprochen. Im Zuge der Ermittlungen wurde letztendlich festgestellt, dass veraltete Konstruktionsvorgaben die Ursache für den Brückeneinsturz waren. Seit 1994 erinnert ein Gedenkstein an der Straße bei Quingenberg an die vier 1973 ums Leben gekommenen Bauarbeiter. Die Brücke hat eine Höhe von 37 m über dem Talsperrengrund.

 

Das alte Alaunwerk beim Brückenbau

Das alte Alaunwerk beim Brückenbau

 

Über 100 Mühlen fanden sich einst im Einzugsgebiet der Weida, 33 allein im Weidatal. Viele von ihnen fielen im Laufe der Zeit dem so genannten Mühlensterben zum Opfer. Zehn Mühlen mussten beim Bau der Weidatalsperre und der Talsperre Zeulenroda den Fluten weichen. Am Ufer der Talsperre Zeulenroda baute der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund der DDR) in den 70er Jahren ein großes Ferienheim mit 1.100 Betten. Am gegenüberliegenden Ufer wurde das Bungalowdorf Zadelsdorf angelegt. Auch dieses hielt 1.000 Betten für Urlauber - bevorzugt aus den Betrieben der Region - vor. Nach der Schließung des Ferienhotels wegen Insolvenz am 31. Mai 1997 wurde das Haus 1999 von Hans B. Bauerfeind erworben, komplett entkernt und vollkommen umgebaut. Seit 2001 empfängt das 4-Sterne-Haus am Seeufer als Bio-Seehotel Zeulenroda Gäste aus der ganzen Welt. Es ist heute eines der Top-Tagungshotels in Deutschland.

 

Das Zeulenrodaer Meer heute

Das Zeulenrodaer Meer heute


Daten:

Jahreskapazität des Systems: 31 Mio. m³ Trinkwasser

  • Gestautes Gewässer: Weida
  • Sperrentyp/Dichtung: Steinschüttdamm mit geneigter Lehminnendichtung
  • Bauzeit: 1968 bis 1975
  • Jahr der Inbetriebnahme: 1977
  • Hydrologie: 
    • Einzugsgebiet: 138,90 km²
    • Jahresabflussmenge: 28,40 hm³
  • Staubecken: 
    • Speicheroberfläche (bei Stauziel): 2,28 km²
    • Gesamtstauraum: 32,20 hm³
  • Absperrbauwerk:
    • Höhe über Gründungssohle: 40,90 m
    • Höhe über Talsohle: 33,25 m
    • Kronenlänge: 307,00 m
    • Kronenbreite: 6,00 m
    • Freibord: 1,95 m
    • Dammböschung, wasserseitig 1:2,5 - luftseitig 1:1,5
    • Bauwerksvolumen: 359.000 m³

 

Weidatalsperre

 

Die Weidatalsperre wurde 1956 in Betrieb genommen und spielt eine wichtige Rolle für das Hochwassermanagement in der Region. Auch zur Niedrigwasseraufhöhung der Weißen Elster ist diese Stauanlage existentiell. Ohne diese Talsperre würden die Wasserschwan-kungen an der Talsperre Zeulenroda 4 - 5 m betragen, was die touristische Nutzung am Zeulenrodaer Meer erschweren oder gar unmöglich machen würde.

 

Weidatalsperre

Die Weidatalsperre - Foto: Marcus Daßler

 

Daten:

  • Gestautes Gewässer: Weida
  • Sperrentyp/Dichtung: Betongewichtsstaumauer, luftseitig mit Bruchstein verblendet
  • Bauzeit: 1949 bis 1956
  • Jahr der Inbetriebnahme: 1955
  • Hydrologie:
    • Einzugsgebiet: 163,00 km²
    • Jahresabflussmenge: 33,40 hm³
  • Staubecken:
    • Speicheroberfläche (bei Stauziel): 0,93 km²
    • Gesamtstauraum: 10,68 hm³
  • Absperrbauwerk: 
    • Höhe über Gründungssohle: 32,50 m
    • Höhe über Talsohle: 24,50 m
    • Kronenlänge: 166,68 m
    • Kronenbreite: 3,50 m
    • Freibord: 1,00 m
    • Dammböschung, wasserseitig 1:0,05 - luftseitig 1:0,74
    • Bauwerksvolumen: 40.000 m³